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09.08.2024

Eiszeit im Naturhistorischen Museum: Wien Energie schließt Museum an Fernkälte an

© Wien Energie/Max Kropitz

Das Naturhistorische Museum in Wien, ein architektonisches Juwel unter Denkmalschutz, wird im Herbst eine bedeutende ökologische Modernisierung erfahren. Wien Energie ist derzeit dabei, eine Fernkältestation im Keller des Museums zu installieren, die es ermöglichen wird, die bestehenden Kältemaschinen durch ein effizienteres und umweltfreundlicheres System zu ersetzen. Dieser Schritt ist Teil einer Reihe von Maßnahmen, die das Museum unternimmt, um seine Klimafitness zu verbessern und sich der Klimaneutralität anzunähern.

Die neue Fernkälteanlage wird dem Museum eine Kälteleistung von etwa einem Megawatt liefern, was der Leistung von rund 270 Kleinklimaanlagen entspricht. Durch den Anschluss an das Fernkältenetz kann das Museum veraltete Kältemaschinen abbauen, was zu einer signifikanten Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen führen wird. Fernkälte ist besonders in Großstädten wie Wien eine effiziente Lösung, um Überhitzung zu reduzieren und das Wohlbefinden der Stadtbewohner zu steigern.

In den letzten drei Jahren hat das NHM Wien bereits den Gasausstieg vollzogen und die Photovoltaikanlage auf dem Dach ausgebaut. Ein weiteres Projekt ist die Umrüstung auf LED-Beleuchtung, unterstützt durch die BMKOES-Initiative "klimafitte Kulturbetriebe", finanziert aus Mitteln der EU. Der Anschluss an das Fernkältenetz ist ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Erreichung der Klimaneutralität, wobei eine Fernkälte-Übergabestation im Keller installiert wird, um das gesamte Gebäude mit angenehmen Temperaturen zu versorgen.

Wien Energie hat kürzlich den Fernkälte-Ring unter der Wiener Ringstraße geschlossen und plant, die Fernkälte-Kapazität bis 2030 nahezu zu verdoppeln, um eine Fläche von 7,3 Millionen Quadratmetern zu kühlen. Derzeit werden rund 200 Gebäude über ein 30 Kilometer langes Fernkältenetz versorgt, darunter bedeutende Gebäude und mehrere hundert Neubauwohnungen.

Fernkälte wird in Zentralen mit hocheffizienten Kältemaschinen erzeugt, wobei kaltes Wasser als Kühlmittel dient. Dieses wird über das Fernkältenetz zu den Kunden transportiert, wo es die Wärme aufnimmt und zentral zurück gekühlt wird, teilweise unter Nutzung von Flusswasser. Im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten kann Fernkälte bis zu 50 Prozent CO2 einsparen.

Eckdaten zur Fernkälte von Wien Energie und im NHM Wien:
Wien Energie:

Kälteanschlussleistung: 220 Megawatt

Netzlänge: ca. 30 Kilometer

Versorgte Gebäude: 200

Anzahl Kältestandorte: 7 Fernkältezentralen und 16 dezentrale Lösungen

NHM Wien:

Kälteanschlussleistung im Vollausbau: 0,95 Megawatt

Rohrnetzlänge: ca. 7 Kilometer

Versorgte Gebäudebereiche: 25.000 m²

Einsparung an Kältemaschinen: 14 Stück

Diese Initiative zeigt, wie moderne Umwelttechnologie und Denkmalschutz erfolgreich kombiniert werden können, um historische Gebäude nachhaltig zu modernisieren und gleichzeitig zum Klimaschutz beizutragen.

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