In Wien sorgt die Fernkältezentrale am Hauptbahnhof für eine umweltfreundliche Kühlung an heißen Tagen. Die von Wien Energie betriebene Anlage wurde kürzlich erweitert und ist nun die größte ihrer Art in der Stadt. Mit einer Kühlleistung von 26 Megawatt bietet sie eine effiziente Alternative zu rund 7.000 herkömmlichen Klimageräten.
Die Zentrale, die bereits 2013 in Betrieb genommen wurde, nutzt Ökostrom und Abwärme, um klimafreundliche Kühlung zu erzeugen. Zwei neue Kältemaschinen und Wärmepumpen wurden hinzugefügt, um die Kapazität zu erhöhen und die Abwärme in das Fernwärmenetz einzuspeisen. Dies trägt dazu bei, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Lebensqualität in der Großstadt zu verbessern.
Die Fernkältezentrale ist nicht nur für die Kühlung zuständig, sondern nutzt auch die entstehende Abwärme, um Wärme und Warmwasser für etwa 2.500 Haushalte zu liefern. Diese Kombination von Fernkälte und Fernwärme ermöglicht eine CO2-Einsparung von etwa 50 Prozent im Vergleich zu traditionellen Klimaanlagen.
Wien Energie betreibt insgesamt sieben Fernkältezentralen und hat einen Fernkälte-Ring um die Innenstadt errichtet, um eine flächendeckende Versorgung zu ermöglichen. Derzeit werden rund 200 Gebäude klimafreundlich gekühlt, und die Kapazität soll bis 2030 fast verdoppelt werden, um eine noch größere Fläche zu versorgen.
Die Fernkälte funktioniert durch die Erzeugung von kaltem Wasser in den Zentralen, das über ein Netzwerk zu den Gebäuden transportiert wird. Dort nimmt es die Wärme auf und führt sie ab. Die Rückkühlung erfolgt zentral, beispielsweise über Flusswasser.
Mit dieser Technologie leistet Wien Energie einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Energiebedarfs und zur Schaffung einer lebenswerten Stadt.